7:00 Uhr. Campus Finkenau. Die Flure sind leer.
Doch wenn man ganz leise ist, dann hört man ihn. Den Mann, der auf seinem Poliergerät durch die Gänge fährt.
Dieser Mann ist Isaac Safo-Mensah. Er ist vor 34 Jahren von Ghana nach Deutschland gekommen. Seit 20 Jahren wohnt er nun in Hamburg und ist sehr zufrieden. Doch sein Weg hierher war alles andere als leicht.
Damals hat Isaac in Ghana Kleidung im Container von Togo in sein Heimatland gebracht. Eines Tages wurde er dabei von der ghanaischen Armee festgenommen. Die Regierung unterstellte ihm, er hätte Waffen geschmuggelt und diese in Ghana verkaufen wollen. Isaac berichtet, dass er nie etwas mit Waffenhandel zu tun gehabt habe, aber solche Unterstellungen der Regierung in dieser Zeit leider an der Tagesordnung waren. In den 70er- und 80er-Jahren wurde die ghanaische Regierung von Korruption, Diktatur und Willkür bestimmt. Isaac musste Ghana verlassen.
«Ich habe alles verloren!»
Zusammen mit einigen anderen Vertriebenen wurde er zunächst nach Ost-Deutschland gebracht und kam kurze Zeit später nach Berlin-Friedrichshain (West-Berlin).